Voller Saal und volles Programm bei der Dresdner Verpackungstagung 2024

Mehrweg und Materialien, KI und Plattformökonomie, Ingenieurskunst und Produktpremieren, Start-ups, NGO und studierender Nachwuchs: Das Klassentreffen der Branche war ein voller Erfolg. Die 34. Dresdner
Verpackungstagung bot unseren über 200 Teilnehmern vom 4. bis zum 6. Dezember 2024 ein volles Programm mit 19 spannenden Vorträgen, einem Ministerpräsidenten, Produkt-Premieren, viel Dialog und Diskussion entlang der Wertschöpfungskette sowie eine doppelte Hausmesse im Vorfeld.

Inhalte und Impressionen

Donnerstagvormittag

Der grundsätzliche Einstieg in das Thema Mehrweg kam von Laura Griestop, Senior Manager Sustainable Business & Markets von WWF Deutschland. Sie lieferte den Teilnehmern einen spannenden Erfahrungsbericht aus erster Hand vom Intergovernmental Negotiating Committee on Plastic Pollution
(INC-5) aus Busan. Im zweiten Teil ihres Vortrags gab Griestop einen kompakten und fundierten Überblick zum Thema Mehrweg auf globaler, europäischer und nationaler Ebene.

Danach ging es in vier Vorträgen um die Frage, wie Mehrweg konkret funktionieren kann. Von einer unternehmensübergreifenden Initiative zur Schaffung einer standardisierten Branchenlösung für B2C-Mehrwegversandpackungen (Tchibo) bis hin zu drei existierenden und funktionierenden Lösungen aus Kunststoff und Glas von führenden Unternehmen (Cartonplast, sykell, dotch). Super Einblicke, die auch eine
digitale EPR-Plattform und Mehrweg-Verpackungen „as a Service“ einschlossen.

Hoher Besuch

Hohen Besuch erhielt die Dresdner Verpackungstagung zum Ende des Donnerstagvormittags. Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, ehrte die Branche mit einem Grußwort. Der studierte
Wirtschaftsingenieur ging auf das immer schwieriger werdende Umfeld ein, in dem die Konjunkturschwäche für weniger Geld und zentrale Faktoren wie Energie und Löhne für steigende Kosten sorgten. Er sprach über
Infrastruktur, Digitalisierung, Bildung, Work-Life-Balance und die Aufgaben der Politik. Sein Abschluss: „Ich wünsche uns und auch Ihrer Branche, dass wir wieder richtig auf die Beine kommen. Denn wenn es in der Verpackungsindustrie richtig gut läuft, ist das ein Zeichen, dass es insgesamt gut läuft.“

Donnerstagnachmittag

Willkommen beim Crash-Kurs nachhaltige Kreislaufwirtschaft durch Künstliche Intelligenz. Auf der Dresdner Verpackungstagung gab es 10 Blitz-Vorträge von Beteiligten des KI-Anwendungshub Kunststoffverpackungen. Tolle Einblicke von der Verpackungsentwicklung über die Verbesserung von Rezyklatqualität, Spritzgießen und Thermoformen mit Rezyklat, Sortierprozesse bis hin zu semantischen
Datenräumen, Artificial Neural Twin und mehr.

Wir haben in Europa jährlich 8,4 Millionen Tonnen flexibler Verpackungen. 3,2 Millionen Tonnen davon sind Verbundfolien, die nur eingeschränkt recycelbar sind. Auf der Tagung gab es von der watttron GmbH konkrete Einblicke, wie diese Herausforderung gelöst werden kann. Zum Beispiel durch „Digitales Heizen“ in der Maschinentechnik. Warum? Weil so Monomaterial-Lösungen für Konsumgüterproduzenten möglich werden.

Zum Abschluss des ersten Tages schlug die Uhr Start-up. Spannende Lösungen, die oft noch unbekannt sind. Es gab KI-gestützte Prozesseinrichtung für maximale Effizienz und höchste Präzision beim
Spritzgießen von Osphim, das ökologische und nachhaltige Verpackungsmaterial „Recou“ aus Getreidespelzen von Proservation, biobasierte Barriere-Coatings für Verpackungspapiere von Wax Solutions,
günstigen Wasserstoff aus Abfall, der sonst zur Verbrennung gehen würde von Green Hydrogen Technology und Deutschlands größtes Netzwerk für die Rückgabe von Versandverpackungen: reuse.me.

Der Freitag

Abwarten ist keine Option. Die beste Art, die Zukunft vorherzusagen, ist, sie zu erfinden. Das beste Mittel, der Verpackungsindustrie das Schicksal der Automobilbranche zu ersparen, ist nach Ansicht von Herrmann Ultraschall die technologische Innovation. Am besten auf Game-Changing-Level. Dazu gab es spannende Einblicke für den Bereich Ultraschall.

Mit PS in die Zukunft. Zwei Marktführer auf dem Weg zum idealen Kreislauf. Wie und warum Polystyrol-Rezyklat im Joghurt-Becher eine Zukunft hat und zum Vorreiter für weitere Anwendungen werden kann (und
soll) haben wir der Müller Service GmbH und INEOS Styrolution erfahren.

Was passiert, wenn man Verpackungsmaterialien ersetzt, ohne sich Gedanken über die Auswirkungen zu machen, schilderte der Global Packaging Director von Reckitt in seinem sehr pointierten Vortrag. Er
zeigte anhand von Cases, dass einfache Rechnungen oft schlicht zu einfach sind. Sein Rat: „Schauen Sie sich nie generelle Daten an. Schauen immer auf spezifische Anwendungen und machen Sie ein Life Cycle
Assessment dazu.“ 

Innovationen aus dem Portfolio nachhaltiger Verpackungen seiner Eigenmarkenprodukte hatte Rossmann mitgebracht. Darunter waren auch einige zuvor nicht gezeigte Premieren. Die Beispiele zeigen, dass es
schon gut gelingt, dem Material mehrere Leben zu schenken.

2025 werden nur elf Prozent der eingesetzten Verpackungen nach PPWR als recyclingfähig gelten. Wir sehen also erst die Spitze des Eisbergs. Und man wird nicht für jede neue Herausforderung neues Personal einstellen können. Auch mit Blick auf Preise gibt es große Herausforderungen. Wie man Abhilfe und Zukunftssicherheit schafft, zeigte verspricht Packmatic anhand seines digitalen Tools für Konformitätsprüfung und Verpackungsmanagement sowie seiner Smart-Matching-Plattform für optimierten Einkauf.

Hausmesse am Vortag

Bereits am Mittwoch hatten die watttron GmbH und die FormerFab GmbH im nahegelegenen Freital zu Hausmessen geladen. Mehr als 70 Gäste konnten sich an sechs verschiedenen Stationen die Arbeit von watttron, die mit innovativer Siegeltechnologie energieeffizient Verpackungen verschließen, und von FormerFab, die mit ihren Formschultern insbesondere Papier auf vertikalen und horizontalen Verpackungslinien mit höchsten Geschwindigkeiten zum Laufen bringen, anschauen. Die Stationen weckten viel Neugier und waren Anlass für lebhafte Diskussionen.

*Save the date:* Die nächste Dresdner Verpackungstagung findet am 4. und
5. Dezember 2025 statt.

Quelle: dvi

« zurück

Einladung zur Mitgliederversammlung

Sehr geehrte WGFV-Mitglieder,

es ist uns gelungen, am Rande der 34. Dresdner Verpackungstagung in der traditionellen Tagungsstätte - der Dresdner Dreikönigskirche - einen Raum zu reservieren.

Unsere Mitgliederversammlung fand dort am  5. Dezember 2024, 17 Uhr, in der Dreikönigskirche Dresden, Hauptstraße 23, 01097 Dresden im Gruppenraum 1.10 statt.

Stammtisch-Termin 2025

12. Februar
12. März
09. April
14. Mai
11. Juni

Sommerpause

10. September
08. Oktober
12. November