18. Dresdner Verpackungstagung
Am 4. und 5. Dezember veranstaltete das Deutsche Verpackungsinstitut (dvi) in Kooperation mit der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Fördertechnik und Verpackung (WGFV) die 18. Dresdner Verpackungstagung.
Die jährliche Fachtagung für Verpackungstechnik behandelte sämtliche Aspekte rund um das Thema "Reserven erschließen im Verpackungsprozess" und fand in diesem Jahr wiederum in der Dreikönigskirche in Dresden statt. Die Veranstaltung richtet sich an Fachleute des Verpackungsmaschinenbaus, an Verpackungshersteller sowie an die abpackende Industrie, fachverbundene Wissenschaftler und Studenten der Verpackungstechnik. Experten und hochkarätige Referenten aus namhaften Unternehmen sprechen über Nachhaltigkeit, Hygiene, Mechatronik, Produktschutz, Handels- und Logistikanforderungen im Verpackungsprozess.
Rund 160 Ingenieure, Techniker, Kaufleute, Wissenschaftler und Studenten trafen sich auf der 18. Dresdner Verpackungstagung zu aktuellen Informationen und intensivem Erfahrungsaustausch.
In seinem Eröffnungsvortrag gab Richard Clemens, Geschäftsführer des Fachverbandes Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen (VDMA), einen Überblick zu den derzeitigen Entwicklungen in Technik, Markt und Wettbewerb. Die Verpackungsmaschinenindustrie ist eine High-Tech-Branche, die in den letzten Jahren Rekordzahlen zu verzeichnen hatte. Auftragseingänge auf hohem Niveau und gute Zuwachsraten erleben allerdings erste Einbrüche durch das aktuelle Wirtschaftsklima. Noch teilen sich Deutschland und Italien zweidrittel des Weltexports. Hersteller aus China treten auch hier verstärkt als Mitbewerber auf.
Demographische Veränderungen, Convenience, Commodity, intelligente Automatisierungstechnik, Mechatronik und Robotik zählen zu den Schlüsseltrends für den Verpackungsmaschinenbau, der zu 80% für den Konsumerbereich arbeitet.
Eine der größten Herausforderungen für die Branche ist der Umgang mit der wachsenden Komplexität zwischen rasanten Produktzyklen, technischer Entwicklung und steigenden Marktanforderungen. Nach 150 Jahren erfolgreicher Tradition muss sich der deutsche Maschinenbau auf bedarfsgerechte Konzepte jenseits des Sondermaschinenbaus konzentrieren. Hier gab Clemens zu bedenken, ob nicht besser das gesamte Spektrum zwischen Premium- und Just-Enough-Lösungen abgedeckt werden sollte, um im internationalen Wettbewerb weiterhin ganz vorn mit dabei zu sein. Und dafür zählen hervorragend ausgebildete Mitarbeiter nach wie vor zu den wichtigsten Ressourcen.
Im ersten Themenblock "Nachhaltigkeit und Hygiene im Verpackungsprozess" erörterte Veronika Knöchel, Entwicklerin bei der Krones AG, anhand des Programms "enviro" die Energieeffizienz in Maschinen und Anlagen. Mit den entsprechenden Richtlinien und dem Hygienic Design beschäftigte sich der Beitrag von Valeska Haux, Marketingleiterin der Multivac Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG.
Im zweiten Themenbereich "Gestaltung des Verpackungsprozesses" gingen die Referenten der Kostenreduktion von Verpackungsanlagen nach. Die Anforderungen an die Herstellung von Arzneimitteln im modernen Pharma-Packaging spielten dabei ebenso eine Rolle wie die Prozesssteuerung und Qualitätsoptimierung durch Manufactoring Execution Systeme (MES), die Ralf Schubert, technischer Bereichsleiter der Gerhardt Schubert GmbH, vorstellte.
Der dritte große Themenschwerpunkt "Mechatronik im Verpackungsprozess" behandelte detailliert das Verfahren in der Pharmaindustrie, der Süßwarenbranche und im Druckprozess.
Die weiteren Beiträge beschäftigen sich eingehend mit Oberflächenveredelung und Produktschutz im Verpackungsprozess, sowie den Handels- und Logistikanforderungen. Alle Referenten sind erfahrene Experten ihres Faches und kommen aus erfolgreichen Unternehmen wie Robert Bosch GmbH, Theegarten-Pactec GmbH & Co. KG, Deutsche Mechatronics GmbH, Seidel GmbH & Co, Siegwerk Druckfarben AG, Schreiner Group GmbH & Co. KG, CCL Label GmbH, REWE Zentral AG und andere.
Prof. Dieter Berndt, Ehrenpräsident des Deutschen Verpackungsinstituts dvi, führte als Moderator durch die zweitägige Veranstaltung.